Anschließend Gespräch mit dem Künstler
Wien, New York, Paris
Für Beethovens letzte Sonate schlägt Programmschmied Marino Formenti eine überraschende Gefolgschaft vor. Ist Opus 111 mit seinem dramatischen Kopfsatz und seinem unendlich weit ausschwingenden Variations-Finale verklungen, so tut sich bei Charles Ives eine krasse amerikanische Gegenwelt auf. Lustvoll türmen sich kompakte Akkorde, überlagern sich zuckende Ragtime-Rhythmen. Formenti dürfte schließlich einer der ganz wenigen sein, die Jean Barraqués monumentale Sonate beherrschen. Ist sie, gewissermaßen im Windschatten von Pierre Boulez, nicht zu einer Art »Hammerklavier-Sonate« des 20. Jahrhunderts geworden? Kühn geformt, kompromisslos formuliert – für Interpret und Hörer eine Grenzerfahrung…
Marino Formenti Klavier
Ludwig van Beethoven: Klaviersonate Nr. 32 c-Moll op. 111 (1821/22)
Charles Ives: »Three-Page Sonata« (1905)
Jean Barraqué: Sonate pour piano (1950–52)