In Rasp Your Soul widmet sich Kat Válastur der irritierenden Widersprüchlichkeit von analogen und digitalen Welten. Wie eine Art Avatar lässt sie den virtuosen Tänzer Enrico Ticconi in Erscheinung treten – als humanoide Kunstfigur, offenbar angefüllt mit Codes, Posen und kulturellen Zeichen. Bruchstückhaft, mantra-artig und gleichzeitig sinnentleert scheinen sie aus ihm herauszuquellen und lassen ihn flackernde, schwer fassbare Identitäten annehmen. Gewissermaßen kündet das Solo von der Brüchigkeit unseres Seins als soziale Wesen – angesichts immer neuer digitaler Codes und Chiffren, die durch keine gemeinsame Erzählung verbunden sind.