Innovation und Fortschritt stehen für das Münchener Kammerorchester wie der Bogen, der zur Geige gehört. Vielfach gelobt, mehrfach prämiert, belebt das Orchester die moderne Kammermusik und zeigt mit der regelmäßigen Aufführung zeitgenössischer Werke, dass klassische Musik aus mehr besteht als den altbekannten Tönen.
Das Münchener Kammerorchester existiert schon über ein halbes Jahrhundert. 1950 gegründet, avancierte es über die Jahre zu einem der Vorzeigeorchester, wenn es um das Spielen zeitgenössischer Musik geht. Dieses Profil entstand vor allem unter dem Dirigat Christoph Poppens – Violinist, Dirigent, Pädagoge – unter dessen Taktstock das Orchester von 1995 bis 2006 musizierte. In den elf Jahren seiner Amtszeit prägte der Dirigent das Orchester wie kein anderer: Er rückte die Gegenüberstellung klassischer Repertoires mit zeitgenössischer Musik in den Fokus der Konzertprogramme und schuf damit das Aushängeschild des Orchesters.
Die Vielfalt ist das, was das Orchester ausmacht. Die jährlich acht Abonnementkonzerte im Münchener Prinzregententheater, Stammhaus des Orchesters, unterstehen jeder Saison einem anderen Leitfaden. Die Musiker spielten so schon zu den Themen „Alpen”, „Kindheit” oder „Isolation”. Das Besondere an der Arbeit der Münchener Musiker besteht zudem in ihren initiierten Konzertreihen: in der „Nachtmusik der Moderne” widmen sich die 28 Streichinstrumentalisten einem Werk eines zeitgenössischen Komponisten. Über die Jahre entstanden so 40 musikalische Porträts, etwa von Anton Webern, Paul Hindemith oder Benjamin Britten. In der Konzertreihe des „MKO Songbooks” legt das Münchener Kammerorchester den Fokus auf aus München stammende Komponisten, Werke des modernen Streichorchesters und auf die Präsentation der eigens für das Orchester geschriebenen Werke.
Mit seiner innovativen Programmgestaltung kann das Münchener Kammerorchester auf zahlreiche CD-Veröffentlichungen und Auszeichnungen wie den ECHO Klassik (2016), den Cannes Classic Award (2002) und den International Classical Musical Award (2018) blicken, die für ihre beispielhafte Arbeit der modernen Arbeit eines Kammerorchesters stehen.