Für ihn steht der Rheinländer im Mittelpunkt – mit seinem Wesen, seiner Sprache und seiner Lebensart setzt Konrad Beikircher der rheinischen Frohnatur in seinen Kabarettprogrammen ein Denkmal. Wenn er nicht gerade wie niemand sonst, mit reichlich Witz und Charme, über die rheinische Gemütsart sinniert, bringt er seinem Publikum musikalische Inhalte auf humorvolle Weise näher. Mal ist er Beethoven, mal ist er Adriano Celentano – immer mit einem kecken Spruch auf den Lippen.
Wer sich so intensiv mit dem Rheinland auseinandersetzt, der muss auch von dort stammen! Diese Vermutung liegt nahe, doch eigentlich wurde Konrad Beikirchner über 700 km weiter südlich geboren: in Bruneck in Südtirol, 1945. Das Studium war es, dass ihn nach Bonn zog. Dort verlor er nicht nur sein Herz an das Rheinland, sondern auch an die Rheinländer selbst. Nach dem Studium der Musikwissenschaft, Psychologie und Philosophie ist er zunächst als Gefängnispsychologe aktiv. Doch statt eine Beförderung anzunehmen, kündigt er und widmet sich dem – in dem er bis heute brilliert und aufgeht – Kabarett.
Seitdem hat er thematisch zwei große Steckenpferde: die Rheinländer und die Musik. Sein Faible für Musik begleitet ihn schon seit Kindheitstagen. Ab dem Alter von acht Jahren lernt er Geige spielen und ist so engagiert, dass er mit 20 hauptberuflich Violinist werden will. Stattdessen bringt er seinen Zuhörern heute in humorvoller und wissender Manier musikalische Werke nahe. „Un gelato al limon” - Beikirchner singt Conte” und „#Beethoven: Dat dat dat darf!” sind nur einige seiner Programme. Sein Talent in der humoristischen Musikvermittlung zeigt er einmal im Monat in der SWR2-Musikstunde. Daneben widmet er sich den Rheinländern, in aller Ausführlichkeit in seiner „Rheinischen Trilogie”. Für seine Leistungen um den Erhalt der rheinischen Mundart wurde er mehrfach ausgezeichnet: mit dem Rheinlandtaler (1993), 2002 mit dem Friedestrompreis und 2006 mit dem KölnLiteraturPreis.