Julius von Bismarck spürt Fragen einer zeitgenössischen Auffassung von Natur entlang der jüngsten Klimaveränderungen nach. In seinen Performances, Installationen, Skulpturen, Videos und Fotografien changiert er experimentell zwischen naturwissenschaftlichen und künstlerischen Perspektiven und schafft so ästhetische Bildgewalten. Immer auf der Suche nach alternativen Formen der Wahrnehmung, übersetzt er Natur und Technologie in unverbrauchte, so noch nie gesehene Bilder. Seine visuelle Verarbeitung des Naturgeschehens scheint vermitteln zu wollen: So verheerend und gewaltig die Naturkräfte auch zu sein scheinen, ist doch eine grenzenlose Schönheit in der Katastrophe verborgen, die es darzustellen gilt.
Dieser Gegensatz wird in der Ausstellung, die auf von Bismarcks Expeditionen zu verschiedenen Waldbrandgebieten basiert, besonders deutlich: Die zentrale Arbeit bildet ein großer LED-Bildschirm mit einem Video, das verlangsamte Aufnahmen von Waldbränden vertikal symmetrisch zeigt. Diese Spiegelung verweist explizit auf die Ästhetik der sogenannten „Tintenklecks-Bilder“, des Psychoanalytikers Hermann Rorschach. Zu dieser Inszenierung führt ein Wandelgang aus acht Skulpturen: „Ewige Feuer" in Monumenten, Mahnmälern, Ehrendenkmälern – gebaute Orte der kollektiven Erinnerung weltweit sind die Vorbilder für diese Skulpturen. Die Originale aus Bronze oder Stein sind hier in gebrannter Keramik dupliziert, das lodernde Feuer wird zu flackernden LEDs. Als alles bringende, alles zerstörende Kraft dominiert das Feuer wie kein anderes Element die profanen wie auch intellektuellen Gedankenwelten der Menschen, und so verweist der Ausstellungstitel Feuer mit Feuer auf die Mehrdeutigkeit, Spiegelung und Wechselwirkungen des Elements – auf die reinigende neben der zerstörerischen, die zivilisatorische wie auch barbarische Kraft.
Aufgrund eines veränderten COVID-19-Infektionsgeschehens besteht immer das Risiko einer kurzfristigen Schließung der Ausstellung.<?xml:namespace prefix = "o" ns = "urn:schemas-microsoft-com:office:office" /><o:p></o:p>