In Morgenrock und Hausschuhen sitzt er verschwitzt am Klavier, fährt sich durch das zerzauste Haar und grinst hämisch ins Publikum.
Chilly Gonzales, mit gebürtigem Namen Jason Charles Beck, ist Musik-Entertainer einer ganz besonderen Art.
Der Kanadier, der schon vor Jahren nach Deutschland auswanderte, begann mit 3 Jahren Klavier zu spielen und ist studierter
Jazz-Musiker – er kennt sich daher nur zu gut mit den Tipps und Tricks des Komponierens und Klavierspielens aus. In seinen Konzerten lässt er auf seine ungenierte Art das Publikum daran teilhaben und nimmt bekannte Stücke auseinander, erklärt einfach Akkorde und Tonleitern zum Erfolgsschlüssel und komponiert kurzerhand selbst neue Lieder. Dabei spielt und singt er eigene Stücke genauso wie Cover von bekannten Kompositionen oder
Pop- und
Rock-Songs und steht auch mal mit Orchestern auf der Bühne.
Seine Auftritte entsprechen so gar nicht den typischen
Klavier-Konzerten: Er witzelt mit dem Publikum, sitzt auf dem Boden unter dem Klavier oder steht auch schon mal auf den Tasten und spielt mit den Füßen – ganz der Rockmusiker. Stilecht gehört für ihn auch dazu, dass er sich auf das sitzende Publikum zum Stagediving wirft.
Gonzales vereint in seinen fast absurd wirkenden Auftritten
Klassik mit Show und Entertainment. Der studierte Jazz-Pianist sagt über sich selbst, dass er mit seiner exzentrischen Art auf der Bühne einen Minderwertigkeitskomplex ausgleicht – ganz das irre Genie. Mit der Mischung aus Respektlosigkeit vor seinem Instrument und dem Genre, aber gleichzeitig auch der Professionalität und der bewundernswerten Tiefe seines Wissens trifft er einen Nerv der Zeit und verleiht einen ganz anderen Blick auf die Welt des Klaviers.